Weingut Manincor

Die Familie Enzenberg ist bereits seit dem späten 17. Jahrhundert dem Weinbau tief verbunden. Michael Graf Goëss-Enzenberg, der das Weingut Manincor 1991 von seinem Onkel übernahm, hält diese Tradition bei aller Modernität lebendig. Bevor der heutige Besitzer das Gut übernahm, war er gefragter Traubenproduzent ohne eigene Vinifikation, dessen Ernteerträge aus den Top-Lagen an die Winzergenossenschaften in Kaltern und Terlan geliefert wurden. Dies sollte sich ändern und durch die Veredelung der Trauben Weine von höchster Qualität erzielt werden. Durch Ertragsbegrenzungen und naturnahe Bewirtschaftung der Weingärten konnte 1996 mit der Produktion im eigenen Keller begonnen werden. Trotz einer Größe von 50 Hektar Rebfläche, was Manincor gegenwärtig zum größten Weingut Südtirols macht, ist das Weingut weiterhin ein Familienbetrieb mit Charme und Persönlichkeit. Die Familie von Michael und Sophie Goëss-Enzenberg wohnt selbst am Weingut und ist Teil der Kultur, Produktion und Geschichte von Manincor.
Das Weingut liegt in Kaltern im Überetsch und befindet sich im italienischen Weinbaugebiet Südtirol. Die Weine zählen zu den besten was die Region zu bieten hat und zeichnen sich durch einen eigenständigen Charakter und großer Eleganz und Vielschichtigkeit aus. Michael Graf Goëss-Enzenberg setzt sich sehr für den biodynamischen Weinbau ein. Seit 2009 gilt der Betrieb laut Gesetz zu 100% biodynamisch zertifiziert. Auch beim Bau des neuen Weinkellers wurde der Gedanke der Nachhaltigkeit angewandt. Dieser wurde im Jahr 2004 neu erbaut und gilt als internationales Beispiel für zeitgenössische Kellerarchitektur. Hierbei wurde das gesamte Kellergebäude unterirdisch in den Weinberg gebaut, wodurch der Kulturgrund erhalten blieb und der Keller thermisch vom Weinbergboden abgedeckt wird. Durch Erdwärme wird der Keller im Winter temperiert. Im Sommer führt man die Wärme wieder in den Boden zurück um ihn kühl zu halten. Als Zusatzheizung arbeitet eine Biomasseanlage mit Holzschnitzeln aus dem eigenen Wald aus Apfel- und Rebholz. Die Verarbeitung der Trauben erfolgt nach dem sogenannten Gravity-Flow-Prinzip, wobei durch Ausnützung der Schwerkraft über drei Stockwerke ein pumpenloser Betreib garantiert wird und die Trauben einer niedrigen Belastung ausgesetzt sind. Verletzungen von Schalen und Kernen werden so vermieden. Vergärung, Ausbau und Verarbeitung der Weine erfolgen unter geringstmöglichen Eingriffen. Hauptverantwortlicher Kellermeister ist der Önologe Helmuth Zozin.
Der Großteil der Wein vergärt spontan, ausgelöst durch natürliche Hefen. Beim Weißwein gilt dies für zweidrittel der Weine, beim Rotwein für hundert Prozent. Auf den 50 Hektar Rebflächen wachsen zu 60% Rotweinsorten wie Blaubugrunder, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Petit Verdot, Tempranillo, Syrah, Lagrein und Vernatsch. Hinzukommen 40% Weißweinsorten wie Sauvignon Blanc und Goldmuskateller. Der Ausbau eines jeden Weinbergs verläuft streng getrennt von den anderen aufgrund einer strikten Lagenphilosophie. Die Weine werden in drei Linien produziert: Hand (Basisweine), Herz (aus Großen Lagen) und Krone (extreme Selektionen allein in besonderen Jahrgängen). Diese Betitelungen orientieren sich am Familienwappen „Man-in-cor“, was frei übersetzt „Hand aufs Herz“ bedeutet. Die Krone ist jene aus der Grafschaft der Familie Enzenberg. Eine Besonderheit ist, dass alle Weine in Holzfässern ausgebaut werden, die zu einem großen Teil aus eigenem Holz angefertigt wurden. Bekannteste Lagen sind Manincor, prädestiniert für große Rotweine sowie Lieben Aich, die Lage besonderer Sauvignons.